Wenn Arbeit nicht in der Arbeit bleibt...
Da hab ich es endlich geschafft! Raus aus dem furchtbaren, mich kaputt-machenden Job - rein ins Paradies.Und schwupps, ist mein Freund im Teufelskreis drin.
Meine größte Befürchtung: Burnout. Das habe ich leider bereits bei meinem Vater erlebt und nun ist es sogar noch schlimmer, da der Partner, den ich liebe, betroffen ist und in großen Schritten ins scheinbar unausweichliche schlittert. Ich kann nachempfinden, wie es ist, wenn einem der Job die Lust an allem raubt - aber ich war vom Typ her irgendwie anders, vielleicht durch meine Erfahrungen damit. Mein Freund ist zu aufopfernd, ich vielleicht zu kalt.
Derzeit ist er krank zuhause, und immerzu kommen Whatsapps mit Rückfragen, er wird angerufen etc pp. Im Urlaub war es letztes Mal dasselbe - wirklich abschalten? Fehlanzeige. Dass nach Feierabend mal das Handy klingelt kommt mittlerweile auch immer häufiger vor. Zwar hat er eine leitende Position, aber ich finde, das relativiert keine ständigen Anrufe, besonders wenn man krank zuhause ist. Denn was passiert? Statt sich ordentlich auszukurieren will er wieder in die Arbeit, bevor das Chaos komplett zuschlägt. Von Selbstständigkeit der Kollegen ist keine Spur zu sehen - und mein Freund lastet sich immer mehr auf und geht kaputt.
Langsam möchte ich seinen Arbeitskollegen gern einfach nur mal die Meinung geigen, was mit natürlich absolut nicht zusteht. In der Zwischenzeit versuche ich, ihn zu entlasten wo es nur geht - aber mir wird es natürlich auch irgendwann zu viel. Ich arbeite ja auch 40h.
Vielleicht kennt ihr das? Auch als Partner? Ich bin langsam hoffnungslos überfragt, was ich tun soll, außer ihn weiter zu unterstützen. Ich finde kein Verständnis mehr für die ständigen Anrufe, im Urlaub konnte ich damit noch umgehen, es war Jahresendgeschäft, obwohl ich genau davor Angst hatte: Einmal den kleinen Finger gereicht...